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Halberstädter Feuerwehrleute rückten 2001 zu 978 Einsätzen aus

26.01.2002

Über mangelnde Arbeit konnte sich die Halberstädter Feuerwehr im zurückliegenden Jahr nicht beklagen, wie Harald Böer, Chef der Feuerwehr, anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes 2001 meinte. “Dieser Bericht ist aber nicht nur Selbstzweck, sondern soll aufzeigen, was geleistet wurde und wo der Schuh drückt”, so Harald Böer. Die Halberstädter Wehr, zu der die Ortswehren Halberstadt, Emersleben, Klein Quenstedt und die Hauptberufliche Wachbereitschaft gehören, hat ein weites Betätigungsfeld. In ihrem Verantwortungsbereich, der immerhin 8 249 Hektar und 21800 Wohnungen umfasst, wohnen 41840 Bürger. Außerdem zählen zum so genannten überörtlichen Ausrückbereich noch Bundes- und Landesstraßen von 118 Kilometer Länge. Dort müssen die Feuerwehrleute aktiv werden, wenn nach Verkehrsunfällen Verletzte oder gar Tote zu bergen sind beziehungsweise ausgelaufene Öle oder Benzin umweltgerecht zu entsorgen sind. Außerdem kommt bei Bedarf der “Gerätewagen Gefahrgut” in den Landkreisen Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode zum Einsatz. Ausgerüstet ist man auch für Unfälle mit radioaktiven Stoffen. Im vergangenen Jahr wurde die Halberstädter Feuerwehr 978 mal alarmiert, im Vorjahr waren es noch 1114 Einsätze. Obwohl 2001 weniger Einsätze gezählt wurden, sei damit keine Tendenz zu erkennen, so der Feuerwehrchef. Es gebe immer mal von Jahr zu Jahr Schwankungen. Deutlich zu erkennen sei hingegen, dass die Zahl der Hilfeleistungen deutlich zunehme. Dreiviertel aller Einsätze entfallen mittlerweile auf technische Hilfeleistungen, zu denen die Wehr im alten Jahr 717 mal (Vorjahr 823) ausrückte. Dem standen 155 Brandeinsätze (Vorjahr 154) gegenüber. Die Feuerwehrleute mussten sich unter anderem in 111 Fällen um die Beseitigung von Wasserschäden kümmern. “Allein zu 70 Einsatzstellen wurden wir nach dem schweren Unwetter am 7. Juli gerufen”, erinnerte Harald Böer. Außerdem retteten die Feuerwehrleute 31 Personen aus einer Notlage, mussten 11 Verkehrshindernisse beseitigen, wurden sie zu 35 Verkehrsunfällen gerufen, mussten 26 Sturmschäden beseitigen und 66 Umwelteinsätze absichern, um nur einige Hilfeleistungen zu nennen. Nicht jeder Einsatz war ein heißer. Immerhin registrierte die Wache 2001 wieder 106 Fehlalarme. Darunter befanden sich 11 so genannte böswillige, in denen anonyme Anrufer die Feuerwehrleute in den April schickten. Insgesamt waren die Retter 2765 Stunden unterwegs, um Menschen und Sachwerte zu retten. Durch das schnelle Eingreifen der Halberstädter Feuerwehr konnten immerhin 3,78 Millionen Mark an Werten erhalten werden. Dem steht ein Brandschaden von 105231 Mark gegenüber. 29 Bürger konnten bei Brandeinsätzen aus Gefahrensituationen gerettet werden. Um jederzeit den hohen Anforderungen, die an einen Feuerwehrmann gestellt werden, erfüllen zu können, wurden 4684 Stunden in die Ausbildung der Brandbekämpfer investiert. Ausbildung wird bereits bei den Kleinen, der Jugendwehr, groß geschrieben. In 6238 Stunden wurde ihnen das FeuerwehrABC beigebracht. Harald Böer hob hervor, wie wichtig diese Nachwuchsarbeit für die Wehren sei. “Von außen kommen relativ selten neue Mitglieder für die Feuerwehren, unseren Nachwuchs rekrutieren wir aus den Jugendwehren”, so Böer. Zu den Höhepunkten im Jahr 2002 wird unter anderem die Indienststellung eines neuen Löschfahrzeuges gehören, das einen defekten W 50, Baujahr 1981, ersetzen soll. Dies geschieht aber erst im Dezember, weil die Lieferzeit 12 Monate beträgt. Am 4. Mai lädt die Feuerwehr wieder zum Tag der offenen Tür ein. Diesmal aber nicht auf dem Gelände der Wache in der Theaterstraße, sondern auf dem Holz- und Fischmarkt im Herzen der Stadt. Intensiv wolle man auch die Partnerschaftsbeziehungen zu den Wehren in Wolfsburg und Banska Bystrica im Jahr 2002 pflegen. So fährt eine 18-köpfige Delegation in die Slowakei. 

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