Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg legte Halberstädter Innenstadt lahm

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30.09.2003

Eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg legte am Abend des 30.09. das öffentliche Leben im Halberstädter Zentrum teilweise lahm. Die 75-Kilogramm-Sprengbombe amerikanischer Bauart war beim Bombenangriff am 8. April 1945 abgeworfen worden und lag seither unentdeckt kaum einen Meter tief in der Erde neben einem Fußweg. Mitarbeiter des kommunalen Stadt- und Landschaftspflegebetriebes hatten den Sprengkörper am Nachmittag während Schachtarbeiten entdeckt.
Mit der Entschärfung musste mehrere Stunden gewartet werden, weil das zweiköpfige Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Magdeburg eine Entschärfung in Dessau abschließen musste. Ehe die Sprengmeister Karl Friedenstab und Karl-Heinz Bischoff mit ihrer Arbeit beginnen konnten, sperrten Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und städtischem Ordnungsamt gegen 19.10 Uhr zwei Hauptverkehrsstraßen in der Innenstadt. Außerdem musste ein Wohnblock teilweise evakuiert werden. Die zumeist älteren Bewohner warteten die Entschärfung im Rathaus ab.
Die Bombe, war eine Standard-Sprengbombe mit Aufschlagzünder und besaß eine Zerstörungskraft, die einen Wohnblock zu großen Teilen vernichten könnte, sagte Sprengmeister Friedenstab. Der Sprengstoffexperte ist seit 1978, mit dem Auffinden und Entschärfen von Munition beschäftigt. “Das Wichtigste ist, dass man den Zünder erkennt. Das ist die eigene Lebensversicherung”, sagte er am Abend. Mit seiner brisanten Arbeit beginnen konnte er allerdings erst kurz vor 20.10 Uhr, weil immer wieder Passanten den Sicherheitsbereich betraten.
Um 20.41 Uhr war der Zünder entfernt und es konnte Entwarnung gegeben werden.

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