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Tipps zum Umgang mit Wespen- und Bienenvölkern

11.06.2001

Wohnungsnot treibt Wespenvölker in die Nähe von Menschen. Obwohl von den ungebetenen Untermietern kaum Gefahr ausgeht, möchte jedermann sie schnell wieder loswerden.

Alljährlich zur „Wespenzeit“ im Juli und August wird die Feuerwehr fast täglich um Hilfe vor den „gefährlichen Monstern“ gebeten.

Besondere Angst herrscht vor Hornissen, der größten einheimischen Wespenart. Hornissen sind akut vom Aussterben bedroht. Schuld ist in erster Linie der Mensch. Vor allem der Aberglauben, dass sieben Hornissenstiche ein Pferd und drei Stiche einen Menschen töten können. Sobald die Bürger in ihrem Wohnumfeld ein Hornissen- oder Wespennest entdecken, haben sie nur noch einen Gedanken: „Weg damit.“

Die Angst vor Hornissen ist in der Mehrzahl aller Fälle auf die völlige Unwissenheit über die Tiere zurückzuführen, seltener auf konkrete eigene Erfahrungen.

Aus Sicht der Feuerwehr Halberstadt einige Argumente, die für unserer einheimischen Hautflügler sprechen:

  • Wespen bestäuben Blüten.
  • Hornissen und Wespen fressen andere Insekten und Schädlinge. Pro Tag und Volk bis zu 3000 Tiere, vor allem Fliegen.
  • Wespen- und Hornissenstiche sind nicht gefährlicher als Bienenstiche.
  • Wespen und Hornissen reagieren nur aggressiv, wenn sich Menschen ihrem Nest nähern (ab etwa vier Meter). Ansonsten sind sie harmlos.
  • Die meisten Wespenarten stehen unter Naturschutz und sind zum Teil vom Aussterben bedroht.
  • Wespenvölker leben nur einen Sommer. Spätestens im September/Oktober wird das Nest aufgegeben. Lediglich die Königinnen überwintern in einem frostfreien Spalt.
  • Ein Nest wird nie zweimal bevölkert. Es wird sogar gemieden. Altes Nest also nicht beseitigen. Dann hat man im nächsten Jahr Ruhe.
  • Manchmal genügt es schon, Schutzmaßnahmen am Nest vorzunehmen. Beispielsweise die Hauptflugrichtung durch eine Sichtblende zu verändern.

Das fachlich ausgebildete Feuerwehrpersonal bemüht sich schon seit Jahren, dafür zu werben, mit den ungeliebten Untermietern in Frieden zu leben. In begründeten Fällen, wie z.B. bei Allergikern und in Einrichtungen mit Kinderbetreuung können Maßnahmen der Umsiedlung oder des Abtötens notwendig werden.

Das Umsiedeln eines Wespen- oder Hornissenvolkes ist sehr zeitaufwändig und kann u.U. mehrere Stunden dauern. Es ist auch bei einer guten fachlichen Ausführung nicht immer von Erfolg gekrönt. In allen Fällen sind die Kosten für den Einsatz der Feuerwehr, je nach Aufwand, vom Auftraggeber zu erstatten.

Mit Sicherheit ist ein Gespräch wesentlich preiswerter und ermöglicht vielleicht einem Hornissen- oder Wespenvolk das Überleben. Rufen sie uns unter der Nummer 03941/443072 an, wir beraten sie gern.

Wollen sie mehr über Hornissen und Wespen wissen? Dann empfehle ich das Internet unter www.hornissenschutz.de.

Harald Böer

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