Gefahrstoffeinsatz im Altenpflegeheim

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09.04.2009

 Um 13:41 Uhr wurde durch die Einsatzleitstelle der 3. Alarm für die Feuerwehr Halberstadt ausgelöst. Unter dem Alarmstichwort; “Ammoniakgeruch im Pflegeheim Nord, Hospitalstrasse”, rückte eine Minute später die Hauptberufliche Wachbereitschaft aus. Weil die Leitstelle keine genaueren Angaben machen konnte, erhöhte der Einsatzleiter, noch während der Anfahrt, die Alarmstufe auf die für Gefahrstoffeinsätze vorgesehene Stufe. Bei der ersten Lageerkundung stellte der Einsatzleiter einen sehr starken Ammoniakgeruch im Erdgeschoss des Hauptgebäudes fest. Vom Personal konnte lediglich die Aussage gemacht werden, dass der beißende Geruch aus einem Dienstzimmer im Bereich der Tagespflege wahrgenommen wurde. Zur eventuellen Ursache konnten keine Angaben gemacht werden. Daraufhin wurde der Bereich von den ersten Einsatzkräften evakuiert. Die pflegebedürftigen Personen aus dem Erdgeschoss wurden ins Freie gebracht. Weitere hilfsbedürftige Personen aus den darüberliegenden Etagen wurden in einen angrenzenden Gebäudeteil evakuiert. Zwei Personen klagten über Augenreizungen. Sie wurden dem Rettungsdienst übergeben. Insgesamt mussten 64 Personen evakuiert werden. Bei der Evakuierung wurde die Feuerwehr von der Polizei, die mit ca. 15 Kräften vor Ort waren und dem Pflegepersonal unterstützt. Zeitgleich rüstete sich ein Trupp mit CSA aus um erste Messungen durchzuführen und die Ursache zu Erkunden. Bei der 1. Messung im angegebenen Dienstzimmer wurde ein Wert oberhalb des ETW (50 ppm) gemessen. Die Gefahrstoffquelle konnte zu diesem Zeitpunkt vom vorgehenden Trupp nicht lokalisiert werden. Die Einsatzleitung ließ mehrere eventuell in Frage kommende Quellen erkunden. Erst ein Hinweis des Hausmeisters, auf einem nicht mehr genutzten Kühlschrank, welcher in einem Medikamentenschrank eingebaut war, brachte die Einsatzkräfte weiter. Schließlich konnte dieser Kühlschrank als Ursache ausfindig gemacht werden. Durch einen zweiten Trupp unter CSA wurde der Kühlschrank aus dem Schrank demontiert und ins Freie gebracht. Der Gebäudeabschnitt wurde mit Hilfe von zwei Hydrolüftern belüftet. Die Einsatzstelle konnte gegen 16:00 Uhr der zuständigen Leiterin der Einrichtung und einer Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes (LK Harz) übergeben werden.

Insgesamt waren folgende Kräfte / Fahrzeuge im Einsatz:

  • HLF 16/20
  • ABC-ErkKw
  • GWG III
  • TLF 16/25
  • LF 16/12
  • GW
  • KTLF Kl. Quenstedt
  • TSFW Emersleben
  • Einsatzleitdienst -Feuerwehr Halberstadt
  • Kreisbrandmeister- LK Harz
  • Abschnittsleiter
  • 20 Einsatzkräfte Feuerwehr
  • 15 Einsatzkräfte Polizei
  • 1 Notarzt
  • 3 RTW
  • Gesundheitsamt – LK Harz
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