Orkan hinterließ seine Spuren im gesamten Landkreis

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16.12.2005

Um 10.02 Uhr ging der erste Notruf ein. Danach riss das Klingeln kaum noch ab. Bis zum frühen Nachmittag hatte die Zentrale Einsatzleitstelle die Feuerwehren im Kreis zu 16 Einsätzen geschickt, dazu kamen die in der Kreisstadt. Rund 25 Feuerwehrfahrzeuge waren im Landkreis im Einsatz, sechs in der Stadt sowie vier THW-Fahrzeuge. Das THW räumte bis in den frühen Abend auf dem ehemaligen Maschinenbaugelände auf, wo große Dachflächen abgedeckt worden waren.
In Hessen fiel gegen 10 Uhr ein Baum vom Kirchengrundstück auf ein privates Scheunendach. Gefahr für die Öffentlichkeit bestand nicht, hieß es aus dem Ordnungsamt der Verwaltungsgemeinschaft. Der Bereich wurde durch die Feuerwehr gesichert und abgesperrt. Von der Osterwiecker Stephani-Kirche fielen durch den Sturm mehrere Dachziegel herunter, außerdem stürzten einige Bäume um.
Ebenfalls umgestürzte Bäume hatten die Feuerwehren in Adersleben, Anderbeck, Klein Quenstedt, Langenstein, Mahndorf, Schwanebeck, Ströbeck und Veltheim zur Seite zu räumen. In Harsleben musste sogar kurzfristig die B 79 voll gesperrt werden. Zwar war eine alte Kastanie nicht auf die Fahrbahn gestürzt, sondern auf den Parkplatz vor Pollock. Aber dann drehte sich der Baum noch einmal, so dass zur Bergung die Straße gesperrt werden musste. Verkehrsbehinderungen gab es auch auf der B 81 in Wilhelmshöhe. Dort hatte es nicht nur ein Dach und mehrere Telefonmasten getroffen. Ein Lkw war umgestürzt und musste geborgen werden. Viel Glück hatte außerdem ein Pkw-Fahrer auf der B 81, dem ein riesiges leeres Wasserfass entgenkam. Er konnte rechtzeitig bremsen, das Fass landete auf dem Acker.
In Wegeleben wurde eine Scheune abgedeckt, in Aspenstedt fielen zwei Strommasten um, ebenso rissen Stromleitungen in Anderbeck, Dingelstedt und Schlanstedt. Hier schlugen die Strom führenden Kabel Funken auf der Straße.
Größere Schäden an den Dächern gab es auch an Wohnhäusern in Halberstadt. So entkleidete der Sturm mehrere Quadratmeter Dachfläche am Lichtengraben, wo die Feuerwehr den Durchgang zur Dominikanerstraße sperrte, und am leerstehenden St. Florian.
Heftig traf es die zurzeit ungenutzte Spiegel-Sekundarschule an der Trauteweinstraße. Dort hatten die Orkanböen die Abdeckung des Flachdaches hochgerissen, mehrere Feuerwehren sicherten gemeinsam mit einer Dachdeckerfirma das Umfeld. Zur Daueraufgabe wurde das Beiseiteräumen abgebrochener Äste. Äste und Dachziegel flogen unter anderem in der Oehlerstraße, im Petershof, in der Schmiedestraße, in der Westerhäuser und in der Bachstraße sowie Über der Schlagmühle auf Straßen und Gehwege.
Böse traf es den Weihnachtsbaum vor dem Rathaus. Die Weihnachtsmarktorganisatoren hatten bemerkt, dass der Baum schief stand und sahen nach. Der Stamm war längs gerissen. Daraufhin wurde der Holzmarkt gesperrt. Am Nachmittag zerlegte die Feuerwehr den Baum. Auch eine Bude wurde abgebaut, die der Sturm angelupft und schräg gestellt hatte. 


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  • Stück für Stück wurde der Weihnachtsbaum am Rathaus "entblätter". Der Sturm hatte den Baum längs reißen lassen.brFoto: Volksstimme
  • Ein Imker auf dem Weihnachtsmarkt musste umziehen. Sein Stand war von einer heftigen Böe beschädigt worden.brFoto: Volksstimme
  • Die Holzwände rund um die Baustelle am Nordgiebel des Doms fegte der Sturm einfach um.brFoto: Volksstimme
  • Die Spiegel-Sekundarschule musste gesichert werden, nachdem starke Böen Teile des Flachdaches (oben mitte) abgerissen hatten.brFoto: Volksstimme
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